Die Renten-Demografie-Lüge

Wieder einmal sinkendes Rentenniveau und Demografie Geschwafel mit Bevölkerungszahlen versüßt und daraus abgeleiteter Notwendigkeit privater Vorsorge. Warum uns diese Lüge beinahe täglich um die Ohren gehauen wird, liegt auf der Hand, sie wollen keine Mindestrente zahlen.

Gerd Bosbach zählt auf dradio.de ein paar Fakten auf und regt auch zum selbstständigen Denken an, was die meisten inzwischen wohl völlig verlernt haben:

Probieren wir das Denken trotzdem einmal. Wenn die These stimmen würde, dass eine wachsende Rentnerzahl ein sinkendes Rentenniveau erzwingt, hätte im letzten Jahrhundert die Rente massiv reduziert werden müssen. Der Anteil der Rentner hat sich nämlich mehr als verdreifacht: von unter fünf Prozent im Jahre 1900 auf über 17 Prozent im Jahre 2000. Nach der heutigen Denkweise ein Albtraum. Zusätzlich hat sich der Jugendanteil mehr als halbiert. Und die Rente? Sie ist in den 100 Jahren von fast gar nichts auf einen im Schnitt recht guten Standard im Jahr 2000 angewachsen. Und das geschah völlig ohne Entbehrungen bei den Arbeitnehmern. Deren Wohlstand ist ebenfalls massiv gewachsen – so massiv, dass wir Statistiker das gar nicht in Zahlen ausdrücken können.

Und die Arbeitnehmer zahlen länger Rentenbeiträge.

Würde man alle Geringverdiener, jene, die Bezuschusst werden müssen, weil sie Dank unserer Wirtschaft nicht einmal mit ihrem Lohn (weniger als 1.000 Euro/Monat)  über die Runden kommen, ordentlich entlohnen, würde sich die Frage nach dem Rentenniveau überhaupt nicht stellen.

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